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Lexikon der biologischen Medizin

In unserem Lexikon können Sie unsere Informationen zu verschiedenen Erkrankungen, Therapiemethoden und diagnostischen Mitteln aufschlagen.

Inuspherese

Was versteht man unter Inuspherese?

 

Die Inuspherese ist eine spezielle Form der Blutwäsche – diese Art von Verfahren kennt man beispielsweise von der Dialyse, welche bei schwer nierenkranken Patienten eingesetzt wird.

Die Inuspherese unterstützt den Körper bei der Ausscheidung von schädlichen Substanzen.

Dazu nutzt sie den TKM-58-Filter, welcher Umweltgifte, Entzündungsmediatoren und fehlgebildete Antikörper, die vor allem bei Autoimmunerkrankungen auftreten, aus dem Blut filtern kann.

Die Gründe, warum sich solche Substanzen im Körper anhäufen, können vielfältig sein und bedürfen einer individuellen und ursachenorientierten Diagnostik, die wir im Biologicum Hamburg durchführen.

Wie funktioniert die Inuspherese?

Die Funktionsweise der Inuspherese basiert auf einem hochspezialisierten Filtrationsprozess, bei dem das Blut des Patienten außerhalb des Körpers gereinigt wird, um schädliche Substanzen wie toxische Metalle, Pestizide, Mikroplastik, Chemikalien, Entzündungsbotenstoffe und autoimmune Antikörper zu entfernen.

Blutentnahme: Zunächst wird dem Patienten Blut entnommen – Dies erfolgt durch einen venösen Zugang, wobei das Blut kontinuierlich aus dem Körper geleitet wird.

Filtration: Das belastete Plasma wird vom Vollblut durch den Plasmafilter getrennt. Der Differentialfilter kann gezielt die schädlichen Substanzen entfernen, während die nützlichen Bestandteile des Blutes erhalten bleiben.

Rückführung des gereinigten Blutes: Nachdem das Blut den Filtrationsprozess durchlaufen hat, wird es dem Körper wieder zugeführt. Die Rückführung des gereinigten Blutes erfolgt über einen zweiten venösen Zugang, sodass der Kreislauf geschlossen ist.

Wiederholung des Prozesses: Die Inuspherese ist typischerweise ein kontinuierlicher Prozess, der 2 bis 3 Stunden dauern kann. Während dieser Zeit wird das Blut des Patienten mehrfach durch den Filter geleitet, um möglichst viele, schädliche Substanzen zu entfernen.

Entgiften von Umwelttoxinen

 

In der Studie vom 20.06.2022 (DOI: 10.3390/Moleküle27123947) konnte bei Patienten eine starke Reduktion von verschiedenen Umweltgiften, die Sie hier in der aufgeführten Tabelle sehen können, festgestellt werden.

 

„Arsen (As) ist ein nahezu geschmackloses, geruchloses, giftiges Metalloidelement, das allgegenwärtig in der Umwelt vorkommt.“

Studie zur Giftigkeit von Arsen, zuletzt aktualisiert am 12.06.2023.

Was hier für Arsen gilt, gilt für viele weitere toxische Metalle, Chemikalien und Mikroplastik. Sie alle müssen konstant von unserem Körper entgiftet werden, um unsere Gesundheit aufrechtzuerhalten.

Die Dosis macht das Gift – und der stetige Tropfen höhlt den Stein.

Chronische Erkrankungen können eine Vielzahl von Faktoren haben, die den Körper über Jahre belasten – darunter Stress, ungesunde Ernährung, einseitige Belastungen, aber eben auch die Ansammlung von Toxinen im Körper.

Zu einem ganzheitlichen Ansatz gehört somit nicht nur eine gesunde Lebensweise, sondern auch das Erkennen und, bei Bedarf, Entfernen von Stoffen, die dem Körper schaden. Mehr zur Umweltgiftdiagnostik finden Sie hier.

Insbesondere die Analyse der individuellen Entgiftungsleistung ist hier von großer Bedeutung – denn hier sind teils große Unterschiede erkennbar, die erklären, warum manche Menschen krank werden und andere nicht.

Analyse von Schadstoffen im Eluat der ersten Inuspherese (rot) und nach einer weiteren Behandlung (blau). Die zweite Inuspherese wurde am Folgetag durchgeführt.

Quelle: DOI: 10.3390/molecules27123947

In dem Beutel rechts befindet sich das Eluat, also die aus dem Blut gefilterten, konzentrierten Schadstoffe.

Das Roleaux-Phänomen, bei dem sich rote Blutkörperchen zu „Geldrollen“ zusammenfügen, wurde bei den Patienten der Studie vor der Inuspherese beobachtet. Nach der Inuspherese konnte bei diesen Patienten eine Auflösung des Musters erkannt werden.

Quelle: doi.org/10.1038/s41380-023-02084-1

Verbesserung der Durchblutung

Fibrinogen und Homocystein sind Risikofaktoren für Blutgerinnsel und Mikrozirkulationsstörungen, die in einer Studie untersucht wurden:

„Rheologische Faktoren wie Fibrinogen und Homocystein wurden deutlich um 70 % bzw. 64 % reduziert (Abb. A). Beide Faktoren erreichten Werte unterhalb des Referenzwertes.

Dies wurde mikroskopisch bestätigt, da beobachtet werden konnte, dass sich bei einigen Patienten die Erythrozyten bei Long-Covid in dicht gepackten Zellstapeln zusammenballten und dreidimensionale Strukturen, sogenannte Rouleaux, bildeten.

Darüber hinaus war das Blut durch Fibrinfasern und Sedimente gekennzeichnet.

Nach der Apherese war die Rouleaux-Formation verschwunden und die Fibrinfasern waren verschwunden (Abb. B).“

Studie vom 02.05.2023 zur Untersuchung von Long-Covid-Patienten, die mit der Inuspherese behandelt wurden.

Senkung von Entzündungsparametern

Entzündungen sind grundsätzlich Überlebenswichtig, können sich aber chronifizieren und über Jahre andauern, weil die Mechanismen zur Ausheilung der Entzündungen eingeschränkt sind. Deswegen kann es sinnvoll sein, die Entzündungsbotenstoffe aktiv zu reduzieren, damit sich das System beruhigen und ausheilen kann.

Der Effekt der Inuspherese auf solche Entzündungsparameter wurde ebenfalls untersucht:

„Darüber hinaus waren sCRP und die proinflammatorischen Zytokine IL-1 beta und IL-6 nach der Apherese alle signifikant reduziert (33 %, 48 % und 64 %).“

Ebenfalls aus der Studie zur Untersuchung von Long-Covid-Patienten.

Für einen ganzheitlichen Ansatz ist hier natürlich von großer Bedeutung, zu verstehen, warum diese chronischen Entzündungen überhaupt entstanden sind und warum der Körper sich nicht selbst regulieren konnte.

Deshalb führen wir eine ursachenorientierte Diagnostik bei unseren Patienten durch.

Vergleich von Entzündungsmarkern vor- und nach Inuspherese bei Long-Covid-Patienten.

Quelle: doi.org/10.1038/s41380-023-02084-1

Vergleich von autoimmunen Antikörpern vor- und nach Inuspherese bei Long-Covid-Patienten.

Quelle: doi.org/10.1038/s41380-023-02084-1

Filtern von autoimmunen Antikörpern

Das Filtern von schädlichen, autoimmunen Antikörpern durch Verfahren wie die Inuspherese gewinnt zunehmend an Bedeutung in der Behandlung von chronischen Erkrankungen, insbesondere solchen mit autoimmunem Hintergrund. Autoimmune Antikörper (AAK) richten sich gegen körpereigene Strukturen und können eine Vielzahl von Entzündungsprozessen und Gewebeschäden verursachen.

„Die Autoantikörper gegen ß1- und ß2-AdR wurden nach der Apherese um 33 % bzw. 28 % verringert, während die Autoantikörper gegen M3- und M4-AChR um 48 % bzw. 39 % verringert wurden.“

Studie zur Untersuchung der Long-Covid-Patienten.

Durch die gezielte Entfernung dieser Antikörper aus dem Blutkreislauf können entzündliche Prozesse abgeschwächt werden.

Apherese und Inuspherese:

Was ist der Unterschied?

 

Der Begriff „Apherese“ beschreibt das Verfahren der Blutwäsche im Allgemeinen, während die Inuspherese eine spezielle Form der Apherese darstellt. Die Dialyse wird in der Regel beim lebensbedrohlichen Nierenversagen eingesetzt und ist somit ein Ersatzverfahren zur körpereigenen Blutreinigung.

Die Inuspherese wird charakterisiert durch den speziellen Doppelmembranfilter, dem TKM-58.

Es gibt noch weitere Varianten der Apherese:

          • Lipidapherese zur Filterung von Blutfetten
          • Immunadsorption zur Filterung von Immunglobulinen
          • H.E.L.P Apherese zur Bluttfettsenkung
          • CRP-Apherese für die gezielte Bindung von Entzündungsmarkern
          • Weitere hochspezialisierte Verfahren.

Alle Aphereseformen haben gewisse Stärken und Schwächen und sollten für den Patienten individuell geprüft und gewählt werden. Die vorausgehende, ursachenorientierte Diagnostik ist dafür sehr wichtig.

Wie kann die Inuspherese bei bestimmten Erkrankungen eingesetzt werden?

Chronischen Entzündungen

Die Inuspherese zeigt bei der Behandlung chronischer Erkrankungen vielversprechende Ergebnisse, indem sie schädliche Substanzen aus dem Blut entfernt. Diese Methode kann bei Entzündungsprozessen und durch Toxine verursachten Störungen helfen, Symptome zu lindern und die Lebensqualität zu verbessern. Als Teil eines umfassenden Therapieplans angewendet, unterstützt die Inuspherese die körpereigenen Heilungsprozesse und trägt zur Verbesserung der Patientengesundheit bei.

Mehr Informationen finden Sie hier.

Autoimmun­erkrankungen

Die Inuspherese bietet bei Autoimmunerkrankungen eine innovative Behandlungsoption, indem sie gezielt Autoantikörper aus dem Blut entfernt. Diese Autoantikörper sind bei Autoimmunkrankheiten fehlgeleitet und greifen körpereigene Zellen an, was zu Entzündungen und Gewebeschäden führt. Durch die Eliminierung dieser schädlichen Antikörper kann die Inuspherese zur Reduzierung der Entzündungsaktivität beitragen und Symptome lindern.

Mehr Informationen finden Sie hier.

Long Covid

Bei Long-Covid, einem Zustand mit anhaltenden Symptomen nach einer COVID-19-Erkrankung, kann die Inuspherese eine unterstützende Rolle spielen. Die Therapie zielt darauf ab, durch das Filtern des Blutes schädliche Substanzen, Entzündungsmediatoren und möglicherweise virusassoziierte Partikel zu entfernen. Dadurch kann sie zur Reduktion von Entzündungsreaktionen beitragen, die bei Long-Covid-Patienten häufig beobachtet werden. Die Verbesserung der Mikrozirkulation und die Entlastung des Immunsystems können dazu führen, dass Symptome wie Erschöpfung, Atemnot und kognitive Einschränkungen gelindert werden.

Mehr Informationen finden Sie hier.

Post-Vac-Syndrom

Beim Post-Vac-Syndrom, einer Gruppe von Symptomen, die einige Personen nach einer Impfung entwickeln können, zeigt die Inuspherese vielversprechendes Potenzial. Diese Therapieform zielt darauf ab, durch das Filtern des Blutes möglicherweise vorhandene schädliche Substanzen, Entzündungsmediatoren und Autoantikörper zu entfernen, die zu den Beschwerden beitragen könnten. Indem die Inuspherese hilft, die Belastung durch diese Stoffe zu verringern, kann sie die Symptome wie Erschöpfung, Schmerzen und neurologische Beschwerden lindern.

Mehr Informationen finden Sie hier.

Ist eine Blutwäsche schmerzhaft?

Die Blutwäsche, je nach spezifischem Verfahren und Zielsetzung, wird in der Regel nicht als schmerzhaft empfunden.

Während der Prozedur, die darauf abzielt, bestimmte Substanzen aus dem Blut zu entfernen oder zu filtern, können Patienten ein leichtes Unbehagen, Kältegefühl oder Druck an der Einstichstelle der Nadel verspüren.

Moderne Techniken und sorgfältige Überwachung durch medizinisches Fachpersonal tragen dazu bei, Beschwerden zu minimieren. Schmerzen sind selten, und viele Patienten berichten von einer insgesamt erträglichen Erfahrung während der Behandlung. Es ist jedoch wichtig, dass Patienten ihre Empfindungen während der Prozedur mit dem betreuenden Personal teilen, damit eventuelle Unannehmlichkeiten sofort adressiert werden können.

Was kostet eine Inuspherese?

Inuspherese-Zentren setzen für eine Therapie aktuell etwa 2900€ pro Behandlung an, abhängig von zusätzlich verabreichten individuellen Infusionen während der Inuspherese. Das Vorgespräch liegt in der Regel bei ca. 150 €.

Zu beachten:
Vor einer Inuspherese muss mindestens 24 Stunden vor Behandlung ein ärztliches Aufklärungsgespräch stattfinden. Dieses Vorgespräch kann mit jedem unserer Ärzte geführt werden und kann als Erstgespräch online gebucht werden. Wenn Sie eine weite Anreise haben kann dieses Gespräch auch telefonisch geführt werden. Anfangs werden in der Regel 2 Inuspheresen mit mindestens einem Tag Pause empfohlen.